NDZ - Neue Deister Zeitung - 16.Juli 2007

Hanomag, Deutz und Lanz - eine tuckernde Leidenschaft

Über 100 Acker-Oldtimer knattern auf dem Schützenplatz / Eldagser wollen Verein für historische Trecker gründen

Von den Zahlen her gab es zwar keinen neuen Teilnehmerrekord, doch mit den weit über 100 fein herausgeputzten Bulldogs und Unimogs waren die Organisatoren Hermann Schuhrk vom Pattenser Förderverein Stadtmuseum und Heimatfreund Friedhelm Sterling hochzurrieden. Die rollenden Präsentationen wurden an beiden Tagen viel bestaunt und sorgten für Gesprächsstoff. Schon deshalb, weil viele der Meinung sind, dass auch ein alter Schlepper wie im Auslieferungszustand vorgestellt werden soll. Andere wiederum vertreten die Ansicht, man sollte sie mit gutem Gewissen so zeigen, wie sie aus dem "aktiven Dienst" ausgeschieden sind.

"Ich würde sie in jeden Fall neu lackieren", wirft einer der Eldagser ins Gespräch, die zum ersten Mal bei einem Schleppertreffen dabei sind, und das mit einem Dutzend Fans. Ihm wird die Antwort zuteil: "Um Gottes willen, da geht doch nur die wunderschöne Patina. flöten." Bei herrlichem Sommerwetter fährt am Nachmittag eine Armada mit knatternder und fauchender Geräuschkulisse durch die Leinestadt.

Der bunte Korso erinnert an vergangene Zeiten und macht deutlich, es werden von Jahr zu Jahr mehr, die an dieser Leidenschaft Gefallen finden. Wie beispielsweise in Eldagsen, wo nach der Ernte ebenfalls eine Traktorengemeinschaft aus der Taufe gehoben werden soll. Angestachelt von den so erfolgreichen Eohlenhäger Schuindöschers und dem eindruckvollen Geschicklichkeitsparcours am Rande des Pattenser Stelldicheins.

Dazu gab es wieder eine Fülle an Verkaufsständen, die für Jung und Alt Souvenirs feilboten. Auch wichtige Schnäppchen für Treckerfans. Sie reichten von gebrauchten Schwungscheiben, Spritpumpen und kompletten Kühlerhauben bis hin zur der sich immer rarer machenden Mechanik für die Oldies. Es hatte den Anschein, als wenn tatsächlich nur das auf dem Schrott landet, was wirklich überhaupt nicht mehr zu gebrauchen ist.

Auffallend bei den aufgemotzten Giganten von damals: Sie verfügen zwar über viel Hubraum, haben aber andererseits wenig PS unter der Haube. Schon deshalb ist es mit den Höchstgeschwindigkeiten von anno dazumal nicht weit her. Die Oldies können im Straßenverkehr Autofahrern auf die Palme bringen lind den Schweiß auf die Stirn treiben. Weil sie hinter den gemächlich dahin tuckernden Fahrzeugen oft lange auf eine Überholgelegenheit warten müssen.