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HAZ - Hannoversche Allgemeine Zeitung - 5.Juli 1999Früher waren sie knatternder Bestandteil der Landwirtschaft - heute sind sie romantische Zeitzeugen der technischen Entwicklung: Traktoren-Oldtimer haben ihren Weg aus den Geräteschuppen der Landwirte in die Herzen der Bastler gefunden. Beim Calenberger Trecker-Treffen in Jeinsen kamen die Fans zu ihren Familienfest zusammen. Qualmringe machen Männer frohVielleicht lag es an dem Qualm, den die 103 brummenden und knatternden Traktoren auf dem Hof Sehlen in Jeinsen erzeugten: Während des 4. Calenberger Treckertreffens ließ sich am Sonnabend jedenfalls nicht eine Wolke blicken. Die Jeinser Bürgermeisterin Iris Alm wünschte den angereisten Treckerfreunden in ihrer Begrüßung gar, sie mögen keinen Sonnenstich bekommen.Nachdem sich im vergangenen Jahr bereits 70 Traktoren zum Treffen angemeldet hatten, durften sich die Organisatoren, der Förderverein Stadtmuseum Pattensen und der Gestorfer Heimatbund, nun über den neuen Teilnehmerrekord freuen. Vier Wochen nach dem Historischen Markt pilgerten erneut Tausende interessierte Menschen auf dem Hof, und die Feierlichkeiten zum 1000jährigen Bestehen des Ortes erlebten einen weiteren Höhepunkt. Während sich an einer Stelle ein alter Motor mit lautem Getöse aufschaukelte, fachsimpelten an anderer Stelle eingefleischte Treckerfreunde über diese oder jenes Detail. Für Georg Dietrich vom Pattenser Förderverein sind die alten Maschinen ohnehin weniger Nutzfahrzeuge der Landwirte als Veteranen mit symphatischer Technik. "Das ist doch eine einzigartige Zeremonie, wenn der Kopf so eines Lanz-Bulldogs vorgeglüht wird", schärmte der Organisator. Als Dietrich vor vier Jahren einmal an einer Ampel hinter einem dieser "Ackergäule" warten mußte, entdeckte er seine Liebe für die Fahrzeuge. Die Idee für das erste Treffen war geboren. Inzwischen reisen die Traktorbesitzer von weit her an. Aus Barsinghausen stammen einige der Traktoren, mancher kam aus Wedemark, Alfeld oder Bad Münder. Länger als vier Stunden juckelten manche mit ihren Lanz, Deutz oder Hanomag auf den Landstrassen in Richtung Jeinsen. Unter den oftmals mit viel Liebe restaurierten Traktoren befanden sich auch ausgesprochene Raritäten: Der Lanz Bulldog von Karl Klockemann zum Beispiel stammt aus dem Jahr 1936, was Originalrechnung und Bestellung beweisen. Das rote Prachtexemplar war der erste Schlepper in Pattensen. "Mein Vater mußte ihn damals den ganzen Weg aus Mannheim herfahren", erzählte Klockemann. Der Lanz von Heinrich Wissel aus Pattensen hat gleich in mehreren Ländern seinen Dienst getan. Zunächst lief er in Australien, dann in den Niederlanden, schließlich wurde er in Wiesbaden restauriert. Dennoch besitzt jeder Traktor, egal welchen Fabrikates, seinen eigenen Charme. Bei der Korsofahrt durch den Ort, an der am Nachmittag die meisten Trecker teilnahmen, strahlte jefder Maschine deshalb gleichermaßen der Respekt der Zuschauer entgegen. Und als die Motoren mit dem Brummen begangen und aus dem Auspuff Qualmringe in die Höhe schnellten, wurde so manches Männerauge am Strassenrand feucht. "Heute sind Leute da, die wirklich an der alten Technik interessiert sind", stellte Hermann Schuhrk vom Förderverien fest. Friedhelm Sterling, der dem Heimatbund Gestorf vorsitzt, war auch mit der Resonanz der Teilnehmer zufrieden. "Viele haben mir versichert, daß sie nächstes Jahr wiederkommen möchten." Bleibt noch eine Frage zu klären: Dieses Brummen oder Tuckern oder Knattern, wie nennt man das denn in Insiderkreisen? "Das kann ich nicht beschreiben", zuckt Georg Dietrich mit den Schultern. "Das ist einfach wie Musik in den Ohren". Martin Schlüter Unverwüstliches Duo - Heinrich und Günter"Günter und Bulldog, beide Baujahr 1939, robust und unverwüstlich" lautete der Slogan, der den Kühlergrill eines Lanz-Ackerluftbulldogs zierte. Damit jeder wußte, um welchen Günter es sich dabei handelte, hing noch eine Porträtaufnahme des Pattenser Ortsbürgermeisters Günter Bötger darüber. Der Treckerfan ruft sein Gefährt schlicht mit Namen "Heinrich" und hat sogar einige Kamellen über diesen Heinrich parat. Der Großvater hielt seinem Sohn anno 1939 eine Predigt: "Wie kannst Du Pferde verkaufen, aber diesen Trecker kaufen?" Als der Bürgermeister im Alter von 16 Lenzen den Lanz dann gegen einen Einfahrtspfeiler setzte, bekam er vom Vater August dafür gehörig was hinter die Ohren. Heute sagt Bötger: "Meine Frau, die Kinder und der Bulldog sind meine Liebsten." masGrünblauer Hanomag ist eine ErstauflageWahrlich stolz sein darf der 24jährige Timo Schnelle auf seinen Hanomag R22. Der grünblaue Traktor leistet 22 PS und ist etwas ganz besonderes: Der Schlepper ist der erste dieser Serie, was die Fahrgestellnummer 600 001 beweist. Mit dem 20 Stundenkilometer schnellen Traktor benötigt der Springer eineinhalb Stunden bis Jeinsen. Das Gefährt stammt aus dem Jahr 1950, der Hubraum beträgt 2099 Kubikzentimeter. Vor acht Jahren noch rostete das heutige Prachtstück in Altenhagen vor sich hin, "abgestellt und vergessen" wie Schnelle berichtet. Sein Vater Heinrich entdeckte den Hanomag damals und nach einem Jahr Restaurierung erstrahlte er in neuem Glanz. "Entrosten, Reifen auswechseln, neuer Luftfilter, Tank, Lack, wir haben jedes Einzelteil bearbeitet", erzählt er. "Etwa 5000 Mark haben wir für Material ausgegeben, die Arbeitsstunden wären jedoch ungleich mehr wert." Er wundert sich außerdem, daß nur wenige Hanomags beim Treffen zu sehen sind. "Diese Lanz-Traktoren waren technisch doch immer total veraltet - im Gegensatz zum Hanomag." masDie Heizlampe bringt den Lanz in SchwungDaß das Vorglühen eines Lanz-Dieselmotors nicht so einfach funktioniert, wie bei den meisten anderen schnöden Diesel-Fahrzeugen, nämlich durch Schlüsselumdrehen, demonstrierte auch Carsten Kleuker an seinem Trecker. Zu dem 26jährigen Jeinser gesellte sich ganz schnell Georg Dietrich aus dem Organisationsteam. Das Vorglühen komme beinahe einer Zeremonie gleich, schwärmte Dietrich und machte große Augen, als Kleuker zur Tat schritt. Zunächst entzündete dieser das Benzin einer Heizlampe, so daß sie vorglühte. Nach ein paar Minuten schließlich stellte Kleuker die Lampe dann unter den Zylinderkopf. "Bis der Motor läuft, vergeht etwa eine Viertelstunde. Da überlegt man sich schon ganz genau, wann man den Traktor ausstellt", erklärte Kleuker, um den sich schnell einen Menschentraube gebildet hatte. Mit Schaftstiefeln, Bridges-Hose und Strohhut gekleidet erschien er übrigens in der typischen Landarbeiterkluft der 50er Jahre. Als der 60 Jahre alte Lanz-Traktor des Modells D 8506 endlich lief, holten die beiden Treckerfreunde zu einem von Fachwissen geprägten Gespräch aus. "Das man mit den Teilnehmern Wissen und Erfahrungen austauschen kann, ist sehr wichtig", freute sich Dietrich später. mas |
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