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Kurzgeschichten

16./17.Jahrh.
Was man beim Feiern zu beachten hatte

1604-1653
Streit wegen des Kloster Escherder Landes im Lütjen Gestorfer Felde

1665
Saufgelage und eine Schlägerei auf dem Gutshofe des Georg v.Ilten

1668
Gograf Heinemann musste Luder ins Jeinser Holz bringen lassen

29.12.1681
Streit wegen einer gerissenen Gans

1683
Der Lehmkuhlenstreit

1683
Streit wegen der ein Schwein reißenden Hunde zwischen Vogt Jürgen Kaiser und dem Stadtschreiber Jobst Wecke

1684
Mühlenmahlzwangprozeß - Wwe. v. Staffhorst wollte sich einem Mahlzwang in der Kalenberger Mühle nicht unterwerfen

8.10.1684
Der Wasser-Pump-Prozeß

1686
Pastor Lüdemann wuße nicht, ob ihm vom Kirchenland das Weinkaufgeld zustand

1686
Gestorfer Pfarrkötner wollten den Weinkauf an den neuen Pastor nicht bezahlen

1697
Raubüberfall vorm Horn in der Lütjen Gestorfer Flur

Tagesgeschehnisse:   1600-1609     1610-1619     1620-1629   1630-1639   1640-1649     1650-1659  

Tagesgeschehnisse

1630
Die Lage der Ländereien des Klosters Escherde in der Lütjen Gestorfer Flur wird beschrieben.
(Signatur: N.St.A. Hildesheimer Brief 3, 14 Nr. 102)
6 Pfund Wachs für Lichter werden von der Kirche gekauft.

Die Dachrennen an der Kirche sind vom Dachdecker gebessert worden.

Zur Wiedererbauung der Pfarrscheune sind von der Dorfschaft Gestorf 28 Taler 8 Groschen aufgebracht worden.

Für die Nutzung des Kirchenvollmeierhofgartens gibt der Gograf Blume der Kirche j&aiml;hrlich 9 Taler.

Ein eigenes Gestorfer Getreidemaß ist in den Kirchenrechnungen nachgewiesen. Das Gestorfer Maß von 9 Malter 2 1/2 Himten ist mit dem Hannoverschen Maß von 11 Malter 1 1/2 Himten maßgleich.
Durch das Wüstwerden des Kniggeschen Vollmeierhofes (4), verursacht durch die Ereignisse des 30 jährigen Krieges, werden 1/2 Hufe zur Hälfte an Jost Teierleis Vollkötnerhof (25) und Henning Dierßens Halbkötnerhof (61) Meierweise vergeben.

Schafschatz geben: Werner v.Iltens Schäfer für 83 Schafe und 26 Lämmer, Heinrich Burchard v.Iltens Witwe Schäfer für 90 Schafe und 113 Lämmer, Gografen Blume und der Dorfschaft Schäfer für 168 Schafe und 118 Lämmer.
1631
Das Küsterhaus ist für 8 Taler 4 Groschen ausgebessert worden.

Von der Kirche werden 10 1/2 Pfund Wachs gekauft.

Eine Fenstererneuerung der Kirche kostet 7 Taler 4 Groschen
1632
Sämtliche Schäfer Gestorfs können keinen Schafschatz geben.

Von den 1632 bewirtschafteten (=bew.) und nichtbewirtschafteten (=wüst) Hofstellen in Gestorf und benachbarten Dörfern gibt es folgende Zahlenangaben:
 Vollmeier Halbmeier Vollkötner Halbkötner Reihestellen insges.
bew. wüst bew. wüst bew. wüst bew. wüst bew. wüst Reihest.
Gestorf 4 4 4 2 50 20 4 4 62 30 92
Jeinsen 12 2 6 1 30 16 5 7 53 26 79
Bennigsen 8 4 4 2 15 4 - - 27 10 37
H&uuuml;pede 10 2 2 - 24 - 1 3 37 5 42
Schulenburg 2 2 1 2 14 19 2 7 19 30 49
Rössing 3 2 4 1 20 22 - 10 27 35 62
1633
An der Kirche und am Kirchendach werden Besserungen vorgenommen.
1 Fuder Kalk und 200 Dachsteine kosten 10 Taler 3 Groschen.
1634
Johann Grove, Halbmeier zu Vardegötzen, bittet um die Befreiung von Dienstleistungen für seinen angekauften Hof, da dieser täglich unter Plünderungen zu leiden hat.

Im Go Gestorf wird ein (sogenannter) Römerzug von 3 Taler 7 Groschen 2 Pfennig erhoben. Der Römerzug ist eine Sonderabgabesteuer an das Reich, der im 11/12 Jahrhundert wegen der Feldzüge des Kaisers nach Italien eingeführt ist.

Schafschatz geben: Heinrich Burchard v.Iltens Witwe von 60 Schafen, Caspar v.Ilten von 90 Schafen, Gograf Blume für die Dorfschaft von 88 Schafen.
Vor 1635
Heinrich Burchard v.Ilten hatte zu seiner Lebzeit das Gewölbe des Steinernen Turmes zu einer Begrabnisstatte machen und 2 tote Kinder dort beisetzen lassen. Die Mauer nach dem Kirchhof wurde durchbrochen und 6 Fuß weiter hineingerückt, damit die Mauer an seinen Garten kommt. Soweit der alte Turm gestanden, steht jetzt ein Staket, das auf die Gartenmauer zugeht. Heinrich Burchard v.Ilten hat vom Kirchhof eine Tür jenseits der Gartenmauer in das Staktet und dann in das dort befindliche alte Turmgewölbe machen lasen, in dem die Toten noch stehen.
1635
Schafschatz geben: Heinrich Burchard v.Iltens Witwe von 140 Schafen, Caspar v.Ilten von 167 Schafen, Dorfschaftsschäfer Jobst Heimberg von 130 Schafen.

Das verfallene Pfarrhaus wird gebessert. Pastor Caspar Vinthus hat 100 Taler vorgeschossen, weil kein Geld vorhanden ist.

Die Richtigkeit der Visitationsrechnung wird vom Superintendenten Drepper und Amtmann Strickmann bestätigt.

Für Kirchen- und Pfarrhausbesserungen sind mehrere Fuder Maurer-, Dachsteine und Kalk angefahren. Für Dachsteindecker- und Maurerlohn müssen 62 Taler 1 Groschen gezahlt werden.

Die Kirchenuhr ist repariert worden.
Zwischen der Dorfschaft Gestorf und den v.Ilten entsteht ein Streit wegen der Dorfschafts-schweinemast im Suderbruchholz der v.Ilten.
19.01.1636
Henning Rössing heiratet Curd Hüpers Witwe und übernimmt Curd Hüpers Vollmeierhof (3).
4.05.1636
Herzog Georg belehnt Casper v.Ilten, seligen Dietrich v.Ilten Sohn, als den Ältesten der v.Ilten, zu Mitbehuf seiner Vettern Balzer Werner u. Casper Karl v.Ilten, seligen Werner v.Iltens Söhne und Georg u. Jobst Friedrich v.Ilten, seligen Heinrich Burchard v.Ilten Söhne mit den v.Iltenschen Lehngütern.
1636
Weil die Dorfschaft Gestorf den Schafschatz nicht aufbringen kann, ersteigert Gograf Curd Blume die Dorfschäferei bei dem Amte Calenberg.
6.08.1636
Die Einwohner Gestorfs klagen beim Amt Calenberg, dass der Gograf Blume ihnen die Dorfschäferei entwendet hat.
1636
Schafschatz geben: Heinrich Burchard v.Iltens Witwe für 30 Schafe, 20 Lämmer. Caspar v.Ilten wohnt in Bockerode und gibt für 150 Schafe und 120 Lämmer. Casper v.Ilten für 224 Schafe und 121 Lämmer. Dorfschäfer Jobst Heimberg für 244 Schafe und 180 Lämmer.

Gograf Curd Blume gibt für das Restjahr 1636 und das Jahr 1637 für 280 Schafe und 180 Lämmer Schafschatz.
Die Kirchhofspforte ist gebessert worden. Zur Erneuerung der verfallenen Kirchenmauer bekommen 2 Maurer und ein Handlanger für 4 Wochen 3 Tage Arbeit, 44 Taler 11 Groschen Lohn.

Die vom Wetter angeschlagene Pfarrscheune kostet in der Erneuerung 19 Taler.

Neue Grabkuhlenstricke wurden gekauft. Die Kirchenuhr zu stellen ist des Küsters Aufgabe.
1637
Einem in Jammer gefallenen, armen nackenden Menschen hat die Kirche ein Hemd gegeben.

Schafschatz geben: Georg v.Ilten Schäfer von 80 Schafen und 30 Lämmer. Casper v.Ilten von 253 Schafen und 100 Lämmer.
1638
Schafschatz geben: Georg v.Ilten Schäfer Daniel Bortfeld von 175 Schafen, 70 Lämmer. Casper v.Ilten Schäfer Dietrich Sutthoff von 290 Schafen, 100 Lämmer. Von der Dorfschäferei des Gografen Blume sind keine Angaben überliefert.

Des Großvogts Daniel Ludwigs Erben bemeiern Hans Othmer zu Gestorf auf 12 Jahre mit 11 Morgen Kloster Land im Lütjen Gestorfer Felde.

Eine vertriebene Pastorenwitwe mit einem Kind und eine adelige Witwe mit Kindern haben je 18 Groschen Almosen bekommen.

Eine Leichenbahre für 12 Groschen ist angeschafft worden.
1639
1 Tor und 1 Pforte sind auf dem Pfarrhof neu gemacht worden, für 6 Taler 4 Groschen.

Ein Kesselfahrer aus Braunschweig schuldete Georg v.Ilten 12 Taler. Da er auf den Hof Georg v.Iltens gekommen ist und etliche Kessel an das Gesinde verkauft hat, nimmt Georg v.Ilten ihm das schuldige Geld gewaltsam ab.
Der Kesselfahrer beschwert sich gegen die Gewaltanwendung beim Gografen Blume, weil er die Gerichtsbarkeit des v.Ilten nicht anerkennen will. Der Gograf Blume unternimmt nichts gegen Georg v.Ilten.
Wegen der Eichelmastklage gegen die v.Ilten bekundet die Dorfschaft: Die v.Ilten haben nicht das Recht in ihren Holzungen, dies wahrend der Eichelmast, allein zu gebrauchen. Die v.Ilten haben 3 Wochen volle Mast und 14 Tage halbe Mast in ihren Holzungen für sich vorweg. Hernach kann die Dorfschaft die v.Iltenschen Holzungen mit ihren Schweinen ebenfalls durchhüten. Zeugen bestatigen die Aussagen der Dorfschaftsvertreter.

Die Dorfschaft Gestorf und die v.Ilten schließen auf der Grundlage der Dorfschaftsaussage einen Vergleich.
Hermann Bertram, Georg v.Iltens Knecht, schwangerte des v.Ilten Meiersche und muß an Georg v.Ilten Strafbrüche bezahlen.

Heinrich Hatesuhl bekommt 1 1/2 Morgen Scheffelzinsland auf der Klosterhöhe vom Kloster Barsinghausen, das bislang Lüdeke Heitmüller gehabt hat.

Hans Loges heiratet Barthold Quedenboms Tochter (und Hof (92)?) und übernimmt 1 1/2 Morgen Scheffelzinsland vom Kloster Barsinghausen.

Hans Pepermüller heiratet Heinrich Eickes Witwe und übernimmt den Hof (48).
Großvogt Daniel Ludwigs Erben verkaufen Escherder Meierland in dem Lütjen Gestorfer Felde dem Calenberger Amtmann Strickmann.
Die erbetene Konsens wird vom Herzog erteilt.

Wegen der Escherder Ländereien im Lütjen Gestorfer Felde kommt es zu einem Prozess des Klosters gegen den Amtmann Strickmann.
Anmerkung

28.12.1639
Die Bauermeister der Dorfschaft Gestorf lassen die Schweine des Dorfes gewaltlich zur Nachmast in das Suderbruchholz der v.Ilten treiben. Daraufhin pfanden die v.Ilten 99 Schweine. Die 39 Schweine des Pastors und des Gografen lassen sie wieder frei, da diese angeblich von der gewaltsamen Eintreibung nichts gewusst haben. Die bauerlichen Gestorfer Einwohner müssen für 60 Schweine Pfand zahlen. Hofrichter Casper v.Ilten war bei dieser Auseinandersetzung Richter in eigener Sache.
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