KurzgeschichtenHinrichtung des Diebes und Mörders Mummentei unterhalb der Meinersburg | Tagesgeschehnisse: 1500-1549
1550-1579
1580-1589
1590-1599
um 1500 Hinrichtung des Diebes und Mörders Mummentei unterhalb der MeinersburgUm das Jahr 1500 lebte im Fürstentum Kalenberg ein Mann namens Mummentei.
Er soll einen unechten (=unehelichen nicht ebenbürtigen) Knigge-Sohn als Vater gehabt haben.
Nun hatte Mummentei im Fürstentum Kalenberg etliche Diebereien begangen.
U.a. war er zu Adensen und Wülfingen in die dortigen Kirchen eingebrochen und
hatte kirchliche Geräte und Wertsachen gestohlen.
Seine schlimmste ihm nachgewiesene Straftat war, daß er unterhalb der Meinersburg
(Bennigser Burg) bzw. dem Bergstück "Heiligen Seelen", unweit der Straße von Bredenbeck nach Hallerburg,
2 Schüler ermordet hatte.
Auf Anordnung des fürstl. Amts Kalenberg hatte man den Mummentei nachtwachen
(=in der Nacht)in Bredenbeck aufgreifen und gefänglich festsetzen lassen, ohne Mitwissen des für
die Gerichtsbarkeit in Bredenbeck zuständigen Ludolf Knigge.
Mummentei wurde zum Tode verurteilt, und wie das in der damaligen Zeit üblich war, durch köpfen,
aufhängen mit dem Strang am Galgen oder durch das Aufflechten auf ein Rad zum Tode gebracht.
Unweit von der Meinersburg, wo Mummentei die 2 Schüler ermordet hatte stand ein dicker Baum.
Hier sollte Mummentei gerichtet werden.
Vor der Hinrichtung wurde dem Baum die Krone entnommen.
Mummentei wurde auf ein Rad geflochten, das oben auf dem Baumstumpf angebracht wurde
und dann vom Leben zum Tode gebracht, den Kniggen zum Hohn und Schimpf. An dem Tage, da Mummentei gerichtet worden war, saßen am Abend in Bennigsen etliche Männer
im Kruge und zechten.
Sie hatten der Hinrichtung beigewohnt, sprachen und stritten untereinander und tranken sich in eine
unternehmungslustige mutige Stimmung hinein.
Dann fingen sie noch an zu wetten, daß keiner noch nach dem gerichteten Mummentei gehen würde,
der noch tot auf dem Richtbaum lag.
Einer von Ihnen namens Ilemann wettete dagegen, daß er trotz des Verbots den Richtbaum zu besteigen
und den Toten zu berühren das Wagnis eingehen wolle.
Ilemann holte sich eine Leiter und ging mit dieser zum Hinrichtungsbaum vor der Meinersburg.
Er stellte die Leiter am Baum an das Rad, schnitt von dem tot daraufliegenden Mummentei ein Stück von
dessen Rock und begab sich mit der Leiter und dam Rockzipfel wieder nach Bennigsen zurück.
Im Krug wurde dem Triumphierenden der Gewinn der Wette bestätigt und gefeiert. | |||
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