KurzgeschichtenDr.Alfred HarmsMein Heimatdorf Gestorf - Mein Vater - Unsere Wohnung Doktor Fritze Thies, ein rauhbeiniger Landarzt aus Bennigsen Meines Vaters Garten Gartenspiele mit Nachbarskindern Zweimal war im Winter Schlachtefest Meine 3 kleinen Kaninchen und der große Kater Als Schüler in der Gestorfer Schule Freude am Unfug Der hohe Herr Schulrat aus dem Lande Sachsen Kirche und Kirchgang am Weihnachtsabend Ich musste die Betglocke zum Schlagen bringen Spiele und Abenteuer in der Kirche Wir spielten die neuesten Schlager auf der Orgel Mit Zwillen-Geschossen ließ Hilmar die Uhrenglocke neunmal schlagen Regenrinnenblei vom Kirchendach Das Eselgespann Hans und Grete In der Haller fingen wir Krebse Brennholzversteigerung - Holzhacken Mutter war für die Herstellung von Johannis- und Stachelbeerwein zuständig | Doktor Fritze Thies, ein rauhbeiniger Landarzt aus BennigsenEinmal wurde ich auf dem Schulhofe in einen Massensturz verwickelt.
Ein schwerer Bursche fiel auf meine wohl noch kleine zarte Schulter,
und schon war das rechte Schlüsselbein gebrochen.
Da musste Dr.Fritze Thies aus Bennigsen heran,
ein rauhbeiniger Landarzt mit unfehlbarer Diagnose.
Der gebrochene Knochen wurde ruhig gelegt, mein rechter Arm dazu mit breiten Leukoplaststreifen
am nackten Oberkörper festgeklebt.
Nach einigen Wochen kam Dr.Thies wieder, drückte kräftig auf die Schulter und erklärte:
alles in Ordnung!
Sogleich fing er an, mir mit roher Gewalt die Leukoplaststreifen vom Leibe zu reißen.
Dabei flogen die Hautfetzen nur so mit und Klein-Alfred schrie.
Aber meine Mutter war bei mir.
Wie eine Löwin riß sie den Doktor von mir weg und schrie ihn an, was er sich erlaube,
er solle die Finger von mir lassen, den Verband löse sie ab.
So war meine sonst so sanft-freundliche Mutter.
Wenn es um ein Familienmitglied ging, aber auch, wenn sie Ungerechtigkeit witterte,
konnte sie sich recht empören und dann große Energie und Zähigkeit entwickeln. | |||
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