KurzgeschichtenPastor Haccius2.SchulstelleJahrmarktFeuerbrünste1765-1811 24.6.1765 29.4.1776 5.5.1794 1794 22.5.1811 1811 Nach den 4 Feuersbrünsten | Nach den 4 FeuersbrünstenNot schweißt die Menschen zusammen, Reichtum treibt sie auseinander. Alle Feuersbrünste haben eine große Not in die betroffene Dorfbevölkerung gebracht. Es wird nicht berichtet, wieviel Menschen, Hofwirte und Häuslinge mit ihren Familien obdachlos geworden waren und Unterschlupf in dem vom Feuer verschont gebliebenen Dorfteil suchen mußten. In der damaligen Zeit lebten noch die Menschen mit ihrem Vieh zumeist unter einem Dach, und der Wohnteil der Häuser war gering und drüftig. Auch die, die in ihre stehengebliebenen Häusern obdachlos gewordene Dorfeinwohner aufnahmen, mußten Opfer bringen. Hatten doch diese Feuergeschädigten zumeist nicht die Möglichkeit gehabt, die dringendst benötigten Haus-, Hof- und Wirtschaftsgeräte zu retten. Vielfach hatten sie kaum die notwendige Kleidung und kein Geld, um das Nötigste zu kaufen. Sparkassen, wie wir sie heute haben, gab es auf den Dörfern noch nicht. Der Kredit- und Geldverkehr lag damals zumeist in den Händen von in Eldagsen, Pattensen und Hannover wohnenden Juden. Die ausgezahlten Brandkassengelder reichten zum Wiederaufbau nicht aus. Im Gegensatz zur heutigen Zeit wurde aber die Dorfgemeinschaft mehr gepflegt. Gemeinsamer Arbeitseinsatz, das Tragen von Pflichten und Lasten beim fürstlichen Amt Calenberg und beim Gutsherrn verband die Dorfeinwohner miteinander und schweißte sie zusammen. Sicherlich gab es auch Gegensätze, Neid und Feindschaft. In hilfsbedrüftigen Lagen wurden jedoch Gegensätze durch die allgemeine Hilfbereitschaft überbrückt. So wird auch nach den Feuersbrünsten ein allseitiges Helfen zum Wiederaufbau von Häusern und Wirtschaftsgebäuden stattgefunden haben. Außerdem hatten ja alle Hofwirte einen Nutzen, daß söstliche abgabe- und dienstpflichtigen Reihestelleninhaber wieder ihren Gemeindepflichten nachkommen und ihre Pflichtabgaben geben konnten. Bei allen 4 Feuersbrünsten hatten die Betroffenen noch insofern Glück, daß die Brände in dem Zeitraum von April bis zum Juni ausbrachen. Der Winter war zu Ende und auf dem Anger und den anderen Gemeinheiten konnte das Vieh, soweit es gerettet war, mit in den Dorfherden weiden. Hier will ich die Beschreibung der Feuersbrünste von 1765, 1776, 1794 und 1811 beenden. Feuersbrünste von diesem Umfange hat es seit 1811 nicht mehr in Gestorf gegeben. Es hat zwar noch oft gebrannt. Es waren aber immer nur einzelne Hofsteilen oder einzelne Gebäude, die von den Flammen eingeäschert wurden. Dies lag nicht nur daran, daß die früheren strohgedeckten Hausdächer mit Dachziegeln gedeckt, sondern daß die Häuser auch feuersicherer gebaut wurden, vor allem aber, daß auch die Feuerwehr immer mehr mit besseren Geräten, Schläuchen und moderneren Feuerspritzen ausgestattet wurde. Quellen: Fr. Eigener Bericht. Zusammengefaßt aus mehreren Akten des N.St.A. Han., des Landeskulturamtes, im Limmerbunker lagernd, der Landwirtschaftlichen Brandkasse und aus den Gestorfer Kirchenbüchern. | |||
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