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Kurzgeschichten

Pastor Haccius

2.Schulstelle

Jahrmarkt


Feuerbrünste

1765-1811
Die 4 Feuersbrünste von 1765, 1776, 1794 und 1811.

24.6.1765
Die Feuersbrunst von 1765.

1765
Eingeäscherte Hofstellen

29.4.1776
Die Feuersbrunst von 1776

1776
Eingeäscherte Hofstellen

5.5.1794
Die große Feuersbrunst von 1794

1794
Eingeäscherte Hofstellen

1794
Hofaussiedlungen und Hoflagenveränderungen nach der Feuersbrunst.

Die Feuersbrunst von 1811.

1811
Zertsörte Hofstellen

Nach den 4 Feuersbrünsten

22.5.1811

Die Feuersbrunst von 1811.

Wieder im Mai. 17 Jahre nach der großen Feuersbrunst am 5.5.1794, wurde Gestort am 22.5.1811 von einer Feuersbrunst heimgesucht. 25 Reihestellen, darunter 1 Brinksitzer, die 3 Gutshofgebäude und Wohnsitze der ausgestorbenen Linien v.Ilten und die Gebäude Friedrich v.Iltens sowie das dem Letzteren gehörende sogenannte Kloster wurden ein Raub der Flammen.

Nach mündlichen Überlieferungen soll das Feuer durch in Gestorf einquartierte leichtfertige Franzosen in der Neustadtstraße in der Schmiede des Halbkötners und Schmiedemeisters Christoph Höfer Nr.21 entstanden sein. Trotz eines Ostwindes verbreitete sich das Feuer beiderseits der Neustadtstraße von Höfers Schmiede nach Süden und Norden und äscherte hier 11 Hofsteilen ein. Von der Neustadtstraße sprang das Feuer in den v.Iltensehen Gutsbereich hinein, brannte die alten Wohnsitze Nr.106, Nr.107 und Nr.108 und Wirtschaftsgebäude, die Branntweinbrennerei, den Schafstall und weitere Nebengebäude nieder und bildete eine Feuerwalze von mehreren hundert Metern. Das Feuer war nicht zu zähmen und überwalzte die v.Iltensche Gutsgrenze. Im nordwestlichen Teil der Straße "Welle" sanken des Halbmeier Ißens Hofstelle Nr.13 auf der Nordseite und v.Jeinsens Halbkötnerhof Nr.89 (z.Z. H.A.Saake), auf der Südwestseite bis zur Kreuzung nach Bennigsen söstliche Hofsteilen in Schutt und Asche. Auch die westlich der Hannoverschen Straße an der Kreuzung nach Bennigsen gelegenen Hofsteilen Christian Namendorfs Nr.92 und Friedrich Borchers Nr.99 sowie das noch 100 Meter weiter entfernte Kloster, ein Arbeiterhaus Nr.123 des Friedrich v.Ilten, blieben vom Niederbrennen nicht verschont.

An der nach Nordosten weiter verlaufenden Hannoverschen Straßen hatte das Feuer die 1811 dort vorhandenen Hofsteilen von der Straße am Steinkuhler Garten bis einschließlich dem Hof des Halbmeiers Heinrich Rockahr Nr.9, gelegen vor der nach 1811 gebauten v.Iltenschen Gutsscheune, erreicht und eingeäschert.

Die Gemeinde erhielt 9395 Tlr. von der Landwirtschaftlichen Brandkasse, Fr. v.Ilten erhielt 8467 Tlr..

Die Folge des Brandes war die Aussiedlung von Christoph Lutters Hofstelle Nr.26 an die Nordwestseite der Hannoverschen Straße, Heinrich Dannenbergs Hofstelle Nr.54 an die Nordwestseite der Hanoverschen Straße, östlich vom Schmiedeteich zwischen Schmied Friedrich Stieghöfers Nr.93 und Halbmeier Wilhelm Riechers Nr.14 Hofstellen.

Die schon die Feuersbrünste von 1765, 1776 und 1794 hat auch die Feuersbrunst von 1811 Veränderungen in das Gestorfer Dorfbild gebracht. Es hat zwar nur die Aussiedlung von 2 Hofstellen aus der Neustadtstraße an die Nordwestseite der Hannoverschen Straße gegeben, es gab jedoch größere Veränderungen im Gutsbereich des Friedrich v.Ilten.

3 Gutshöfe der v.Ilten hatte es in den vergangenen Jahrhunderten gegeben. Jeder von ihnen war eigenständig von einer Linie der v.Ilten bewirtschaftet worden. Bis auf Friedrich v.Ilten und einem entfernt verwandten kinderlosen Vetter Gottlieb v.Ilten waren alle v.Iltenschen Linien ausgestorben. Es kann somit Friedrich v.Ilten nicht ganz ungelegen gekommen sein, daß die Feuersbrunst die ihn nur belastenden und wenig verwertbaren alten Gutshöfe weggeräumt hatte. Nun konnte er mit Hilfe der 8467 Tlr. Brandkassengelder den Gutshof neu aufbauen und nach seinem Ermessen Lage und Größe der Gebäude gestalten.

Zu bedauern ist, daß mit den alten Gutswohnsitzen auch viel Kulturgut, Kunstgegenstände und anderes Wertvolles über die v.Ilten und das Dorf Gestorf auskunftgebendes geschichtliches Schrifttum verloren gegangen ist.

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