Kurzgeschichten16./17.Jahrh. Streit wegen des Kloster Escherder Landes im Lütjen Gestorfer Felde 1665 1668 29.12.1681 1683 8.10.1684 1686 1686 | Tagesgeschehnisse: 1600-1609
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1604-1653 Streit wegen des Kloster Escherder Landes im Lütjen Gestorfer FeldeDas Kloster Escherde war schon im 12.Jahrhundert mit 104 Morgen Ländereien und einem kleinen Feldbusch
im Lütjen Gestorfer Felde belehnt worden.
Die Ländereien haben ehemals zu zwei Hofstellen in Lütjen Gestorf gehört, die mit dem Dorf
Lütjen Gestorf wüst geworden sind.
Bei der Flur- und der Dorferneuerung vom 13.-15. Jahrhundert wurden im Gegensatz zu Eidensen und den
Hallerrodesiedlungen die Ländereien Lütjen Gestorfs von ihren Inhabern keinen neugegründeten
Meierhöfen beigelegt, wie sie in den damaligen Orten Gestorf, Vardegötzen oder Jeinsen neu gegründet wurden.
Der Grund dieses Unterschiedes kann nur vermutet werden.
Vielleicht erhoffte das fürstliche Haus im benachbarten Kalenberg seinen Grundbesitz auf dem Gebiet der Lütjen
Gestorfer Flur zu erweitern, vielleicht wollten auch die Kalenberger Amtsleute und Vögte Ländereien im
Lütjen Gestorfer Felde an sich ziehen.
Die Letzteren bewirtschafteten ja von ihren in Vardegötzen und Jeinsen erworbenen Hofstellen Ländereien
in der Lütjen Gestorfer Flur.
Die v.Ilten, die umfangreiche Ländereien im Lütjen Gestorfer Felde besaßen, hatten diese nach
dem Wüstwerden Lütjen Gestorfs an ihre Gutshöfe in Groten Gestorf
(= Gestorf) gezogen. Vor 1600 waren Hans Herzog und nach ihm Hans Wulfhagen in Kalenberg und dessen Erben mit dem Kloster Escherder Land bemeiert (oder beafterlehnt) gewesen. 1604 bemeierte (belehnte?) das Kloster Escherde den Amtmann zum Kalenberg, Daniel Ludewig, mit seinen 104 Morgen Ländereien und einem kleinen Feldbusch im Lütjen Gestorfer Felde. Als 1626 der 30jährige Krieg mit seinen Verheerungen Gestorf erreicht hatte, verwaiste das Land des Klosters Escherde, weil des Amtmann Ludewigs Erben nicht im Lande waren. Damit die Ländereien in der kriegsbedingten Notzeit wieder Erträge und dem Kloster Zins einbringen würde, bemeierte das Kloster 1629, vor dem Ablauf der mit Ludewigs Erben abgeschlossenen Bemeierungszeit, die Gestorfer Kötner Erich Hüper, Heinrich und Ludolf Schrader mit je 25 Morgen Land auf 12 Jahre. Das Kloster Escherde war 1629 froh, einen Teil seiner Ländereien bei den Gestorfer Bauern in Bewirtschaftung bekommen zu haben. Mit dem Wechsel des Kriegserfolges der evangelischen und der katholischen Kriegsparteien kamen mit den Schweden auch Ludewigs Erben zurück. Sie fühlten sich immer noch als die allein rechtlich Bemeierten der Lütjen Gestorfer Ländereien des Klosters Escherde. Wegen der immer noch andauernden Kriegsnotzeit mit wechselnden Besatzungen, vielleicht auch wegen ihrer eigenen ungeklärten Erbauseinandersetzungen, bewirtschafteten sie die Ländereien nicht wieder. Ludewigs Erben erhoben auch keinen Widerspruch gegen die 1629 getätigten Bemeierungen an die Gestorfer Bauern. Obwohl Ludewigs Erben auch nur Bemeierte (Afterbelehnte?) waren, bemeierten sie 1638 den Gestorfer Halbkötner Hans Othmer Nr.79 mit 11 Morgen dieses Kloster Escherder Landes auf 12 Jahre. 1639, 1 Jahr danach, große Teile der Kloster Escherder Länderei waren auf längere
Jahre an Gestorfer Kötner vermeiert, verkauften des Ludewigs Erben ihr gesamtes Meierland zu Lütjen Gestorf
dem Amtmann Strickmann zum Kalenberg. 1692 waren Amtmann Schünemanns Erben, 1740 die Bütemeiers zu Hannover mit den Ländereien bemeiert. Durch Kauf kamen die Ländereien über den Amtmann Reinecke an den Rotebeekenhof (die Burg Nr.111), der z.Zt. (1987) im Besitz von Henning v.Jeinsen ist. | |||
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