KurzgeschichtenDr.Alfred HarmsMein Heimatdorf Gestorf - Mein Vater - Unsere Wohnung Doktor Fritze Thies, ein rauhbeiniger Landarzt aus Bennigsen Meines Vaters Garten Gartenspiele mit Nachbarskindern Die Hühner Zweimal war im Winter Schlachtefest Meine 3 kleinen Kaninchen und der große Kater Als Schüler in der Gestorfer Schule Freude am Unfug Der hohe Herr Schulrat aus dem Lande Sachsen Kirche und Kirchgang am Weihnachtsabend Ich musste die Betglocke zum Schlagen bringen Spiele und Abenteuer in der Kirche Wir spielten die neuesten Schlager auf der Orgel Mit Zwillen-Geschossen ließ Hilmar die Uhrenglocke neunmal schlagen Regenrinnenblei vom Kirchendach Das Eselgespann Hans und Grete In der Haller fingen wir Krebse Brennholzversteigerung - Holzhacken Mutter war für die Herstellung von Johannis- und Stachelbeerwein zuständig | Die HühnerDer Hof war das Reich unserer Hühner. Hühner waren meine Betreuungsobjekte, ja, Spielgenossen, schon in frühester Jugend. Ich habe viel Erfolg und ein Vergnügen ganz eigener Art damit gehabt, unsere rund 20 Hühner zutraulich zu machen. Sie fraßen mir alle aus der Hand. Ich sehe mich noch auf dem Rasen sitzen, eine Schale mit Weizenkörnern in der Hand und die pickenden Hühnerköpfe darber. Man redete damals noch nicht von der Hackordnung, aber ich wusste bei meiner Schar auch so, wer welchen weghacken konnte und durfte. Ich habe ab und an mit der Hand eingegriffen, um allen zu ihrem Anteil zu verhelfen. Die Hühner ließen sich das ruhig gefallen. Offensichtlich stand ich in der Hackordnung obenan. In manchen Jahren habe ich dem Hühnernachwuchs Namen gegeben und sie von frühan an ihren Namen gewöhnt. Und, siehe da, die dummen Hühner waren gar nicht so dumm. Wenn ich den einzelnen Namen rief, kam nur das gerufene Federtier. Der weiße Hahn Hilmar flog mir, aber nur, wenn ich ihn mit seinem ureigenen Stichwort dazu aufforderte, auf die Schulter oder gar auf den Kopf. Unsere Hühner Die Hühner waren im Stallgebäude untergebracht, das an den Hof anschloss. Ihr Wiemen befand sich neben dem Stallboden. Zu dem mussten sie vom Hofe aus über eine Hühnerleiter durch eine kleine Klappe hineinschlüpfen. Ein Familienmitglied hatte abends die Aufgabe, das Hühnervolk zu füttern und später die Klappe zum Hühnerstall zu schließen. Viel Mühe musste in jedem Jahre darauf verwendet werden, die jungen Hühner daran zu gewöhnen, den Stall als ihr Nachtquartier anzuerkennen. Auf dem Dorfe gab es damals noch mehr Nachtraubwild wie Iltisse. Diese brachten es fertig, in einer Nacht im Blutrausch ein ganzes Hühnervolk im Stalle zu zerreißen. In den Garten ließ Vater die Hühner nicht hinein, sie zerkratzten dort zuviel. Der Garten war deshalb durch einen Drahtzaun vom Hofe getrennt, der Zaun war etwas in die Erde eingelassen. Gelang es dennoch einem Huhn oder Hahn, in den Garten zu schlüpfen, dann bekamen wir sie meist mit einer List wieder heraus. Mutter warf kleine Reste vom Essen aus dem Küchenfenster im 1.Stock in den Hof und klopfte dabei mit einem Löffel auf den Tellerrand. Auf dieses Zeichen strüzten die Hühner von überall her unter das Küchenfenster, um nur nicht zu kurz zu kommen und auch aus dem Garten heraus. Die dummen Hühner hörten sofort, wenn Vater vormittags auf der Treppe zum Schulhof dreimal in die Hände klatschte und die Pause für die Schüler beendete. Wenn die Kinder sich dann artig und geordnet vor der Treppe aufstellten, krochen die Hühner vom Hofe unter den Stakettenzahnlöchern auf den Schulhof, um sich heruntergefallene Frühstücksbrocken der Kinder aufzupicken. Für unsere Ernährung: Kurzes Leben des Federviehs a) Die Hühner b) Die gute Kakel-Emma, unsere Muttergans | |||
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